Der Bell-Standort «Salaison Polette» ist ein Pionier in Frankreich

Salaison Polette in der Auvergne ist auf luftgetrocknete Würste, aufgeschnittene Ware und die Verpackung von Wurstwaren spezialisiert. Die Firma kam 2008 zur Bell Food Group und war der erste Produktionsstandort der Gruppe in Frankreich.

Die Auvergne ist berühmt für ihre Vulkane, Käsesorten und grünen Puy-Linsen, aber auch für ihre Wurstwaren. Die Bell Food Group entschied sich 2008 für eine Investition in diese traditionsreiche Gegend, um vom grossen Know­how zu profitieren und um sich Zugang zum franzö­sischen Markt zu verschaffen. Der Sitz von Salaison Polette et Cie SAS befindet sich am Fusse eines Hügels oberhalb des kleinen Dorfes Teilhède. Mit 174 Angestellten ist die Firma die grösste der sechs Produktionsanlagen der Bell Food Group in Frankreich.

Hauptprodukte sind IGP-geschützte Salami und Trockenwurst aus der Auvergne mit dem Gütesiegel Label Rouge. Sie verkörpern das oberste Angebotssegment. «Wir stellen auch andere Trockenwurstarten her, vor allem für den Grosshandel», erklärt Sophie Lucas, Leiterin Marketing und Verkaufsförderung. Bei den hochwertigen Produkten mit Naturdarm erfolgt die Verwurstung, das heisst das Befüllen der Därme mit Fleisch, noch von Hand. Die 11 000 m2 grosse Fabrik ist dennoch mit modernsten Technologien ausgerüstet. Die Arbeiten in den Trockenräumen werden von Robotern ausgeführt: «So können wir nachts und am Wochenende Bewegungen ausführen, was das Kontaminationsrisiko vermindert.» Auch die Kontrolle und Einstellung der Temperatur- und Lüftungszyklen ist automatisiert.

Eine weitere Tätigkeit ist das Schneiden und Verpacken von lokalen Endprodukten wie Jambon d’Auvergne und internationalen Wurstwaren (Jamón Serrano, Bündnerfleisch, Coppa ...). «Die erste Anlage haben wir 2003 in Betrieb genommen. Das Geschäft lief gut, deshalb haben wir in eine zweite Linie investiert.» Die Arbeit ist heikel, und es kann leicht zu Kontaminationen kommen. Deshalb arbeiten sie im Reinraum, einer abgedichteten und gesicherten Zelle, ähnlich, wie man es in der Pharmaindustrie kennt.

Jede Woche verlassen insgesamt 100 Tonnen Produkte, davon 22 Tonnen aufgeschnittene Ware, das Werk. Mit der Übernahme des 1974 gegründeten Familienunternehmens im Jahr 2008 war die Bell Food Group erstmals in Frankreich vertreten. Im Mutterhaus in Teilhède befinden sich zudem alle Supportfunktionen für das Land: Buchhaltung, Personalabteilung, Supply Chain... «Die Gruppe hat schrittweise in Frankreich und in unsere Unternehmensstruktur investiert. Sie hat Fachleute geschickt, die die finanzielle Lage prüften und optimierten und uns mit den Schweizer Standards vertraut machten.» Wie verlief die Übergangsphase? «Sanft. Wir mussten uns gegenseitig daran gewöhnen, wie wir arbeiten und kommunizieren. Unsere Kulturen sind verschieden.»

Seit März 2018 wird das gesamte Sortiment der sechs französischen Fabriken für den französischen Gross­handel unter der Marke Bell produziert. «Wir waren Pioniere und haben unsere Produkte als Erste ausserhalb der Schweiz unter der Marke Bell produziert. Trotzdem sind wir immer noch die Benjamine in der Gruppe!»