150 Jahre Bell an der Basler Fasnacht 2019
07.03.2019, Schweiz
In diesem Jahr feiert Bell sein 150-Jahr-Jubiläum an der Basler Fasnacht. Auf dem Barfüsserplatz bietet das Unternehmen seine heissgeliebten Bell Würstli in einem markanten, der Basler Trommel nachempfundenen Verkaufsstand zum Jubiläumspreis an. Das kommt nicht von ungefähr: Vor fast 100 Jahren hat das Basler Unternehmen die Bell Würstli einst am Morgestraich 1924 lanciert. In seiner 150-jährigen Geschichte hat das Basler Unternehmen die grösste Fasnacht der Schweiz immer wieder mitgeprägt.
2019 feiert Bell seinen 150. Geburtstag an der Basler Fasnacht. In einem markanten, der Basler Trommel nachempfundenen Verkaufsstand auf dem Barfüsserplatz bietet Bell am Fasnachtsmontag und -mittwoch Bell Würstli mit Brot an. Aktive Fasnächtler mit Kostüm und Plakette erhalten die Bell Würstli zum Jubiläumspreis von CHF 1.50. Für unkostümierte Besucherinnen und Besucher beträgt der Verkaufspreis symbolische CHF 3.00. Der Stand ist jeweils von 11 Uhr morgens bis 22 Uhr abends geöffnet.
Mit dem Verkaufsstand auf dem Barfüsserplatz feiert Bell nicht nur sein 150-Jahre-Jubiläum, sondern ehrt auch die lange Verbundenheit des Unternehmens mit der Basler Fasnacht. In der traditionsreichen Geschichte von Bell und darüber hinaus gibt es nämlich immer wieder Berührungspunkte zwischen dem Basler Traditionsunternehmen und der grössten Fasnacht der Schweiz.
Das Bell Würstli und der Morgestraich von 1924
Vor dem Basler «Morgestraich» am 10. März 1924 erscheint eine Zeitungsannonce mit folgendem Inhalt: «Am Morgestraich essen wir feinste heisse Bell Würstchen (keine Wienerli)». Damit wird diese spezielle Kreation mit der geheimen Gewürzmischung und einer Portion Rindfleisch erstmals auf den Markt gebracht. Als Termin für die Lancierung des heutigen Klassikers wurde der Auftakt der Basler Fasnacht am Morgestraich 1924 ausgewählt. Im selben Jahr wird das mit Buchenholz geräucherte Bell Würstli auch an der Premiere von Bell an der Schweizer Mustermesse 1924 zum Renner. Für 80 cts. ist ein Pärchen Bell-Würstchen zu erwerben, das Publikum steht Schlange. Die Wurstkreation setzt zu einem raschen Siegeszug in der ganzen Schweiz an.
Der «Bell’sche Morgestraich» von 1833
Einer der wichtigsten Berührungspunkte zwischen Bell und der Basler Fasnacht hat schon vor der eigentlichen Gründung des Unternehmens stattgefunden. Zu Beginn der Trennungswirren zwischen Stadt und der Landschaft des damaligen Kantons Basel 1833 gab es viele Einschränkungen und Verbote rund um die Fasnacht. So haben die Behörden unter anderem auch untersagt, einen Morgestraich durchzuführen. Das interessierte den Metzger und Gastwirt Samuel Bell-Löhler allerdings herzlich wenig. Der Grossvater des späteren Bell-Gründers Samuel Bell-Roth plante zusammen mit seiner Gefolgschaft für den 27. Februar 1833 trotz behördlichem Verbot die Durchführung eines Morgestraichs. Um drei Uhr in der Früh zogen die Trommler einzeln oder in Gruppen durch die Strassen und Gassen. Polizei und Standestruppe liessen die Fasnächtler trotz des Verbotes gewähren. Nachmittags um 16 Uhr organisierten sie einen weiteren Umzug durch die Stadt mit rund 100 bis 150 Beteiligten.
Nach der militärischen Niederlage der Stadt gegen die Landschaft im August 1833 wurden im Jahr darauf in Basel alle öffentlichen Veranstaltungen zur Fasnacht untersagt. Dennoch hatte sich mit dem Morgestraich von Samuel Bell-Löhler eine Tradition begründet. Seine Gefolgschaft, die als «Bell’sche Spiessgesellen» oder «Bellianer» bezeichnet wurden, sorgte dafür, dass ab 1835 eine wesentlich grosszügigere Fasnachtsverordnung erlassen wurde. Der Morgestraich um vier Uhr in der Früh war nun offiziell zugelassen – und ist bis heute so erhalten geblieben. Am 4. Februar 2005 führt die «Märtplatz-Clique» in Erinnerung an den wilden Morgestraich von Samuel Bell 172 Jahre zuvor wieder einen «Bell’schen Morgestraich» ab drei Uhr in der Früh durch.
Über Bell
Den Basler Wurzeln ist Bell bis heute treu geblieben. Noch immer befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens an der Elsässerstrasse. Bell ist der grösste Anbieter von Fleisch, Charcuterie und Seafood in der Schweiz und ein bedeutender Anbieter von regionalen Charcuterie-Spezialitäten in Europa. Mit rund 8000 Mitarbeitenden in 9 Ländern erwirtschaftet Bell einen Warenumsatz von über CHF 3 Milliarden. Das Unternehmen ist Teil der international ausgerichteten Bell Food Group, ebenfalls mit Sitz in Basel.