Bell-Gruppe mit positiver Entwicklung im 1. Halbjahr 2014

21.08.2014, Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Die Bell-Gruppe ist trotz schwierigem Marktumfeld weiterhin auf gutem Weg. Der Warenumsatz wuchs um 0,6 Prozent auf CHF 1,28 Milliarden. EBITDA und EBIT konnten gesteigert werden, so dass der Halbjahresgewinn um CHF 3,4 Millionen oder 13,6 Prozent auf CHF 27,9 Millionen wuchs.

In einem schwierigen Marktumfeld mit rückläufigen Märkten in ganz Europa ist die Bell-Gruppe weiterhin auf gutem Weg. Das Absatzvolumen ist mit rund 105‘707 Tonnen zwar leicht gesunken, der Warenumsatz konnte jedoch um 0,6 Prozent auf CHF 1,28 Milliarden gesteigert werden. Mit CHF 411,7 Millionen liegt der Bruttogewinn um rund CHF 13 Millionen höher als im Vorjahr. Dies führt ebenfalls zu einem besseren operativen Ergebnis auf Stufe EBITDA, das im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 um CHF 2,7 Millionen auf CHF 81,6 Millionen gestiegen ist. Der Unternehmensgewinn stieg im gleichen Zeitraum um 13,6 Prozent auf CHF 27,9 Millionen. Neben der positiven Entwicklung der Erträge in der Schweiz, sind auch in den übrigen Märkten Verbesserungen ersichtlich. Hohe Rohmaterialpreise und negative Marktentwicklungen stellen hier allerdings noch immer grosse Herausforderungen dar.

Bell Schweiz mit starkem zweitem Quartal

Das Absatzvolumen verzeichnet einen Rückgang von 1,4 Prozent zu Vorjahr auf 60‘600 Tonnen. Während das erste Quartal unter den Erwartungen ausfiel, konnte Bell im zweiten Quartal aufgrund des späteren Osterfestes und eines wetterbedingten guten Starts in die Grillsaison deutlich zulegen. Die gestiegenen Rohstoffpreise sowie der Jahreseffekt aus den Preiserhöhungen ab Juli 2013 beim Sortiment Charcuterie haben zur Steigerung des Warenumsatzes im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent geführt. Bell geht davon aus, dass die Preise im Bereich Rind-Verarbeitungsfleisch im 2. Halbjahr weiterhin auf hohem Niveau verharren werden. Im Bereich Schweinefleisch wird für das zweite Halbjahr eine Entspannung der Preise erwartet. Zur Verbesserung der Betriebskosten wurde ein umfassendes Programm zur Prozessoptimierung gestartet. Erste Ergebnisse sind für 2015 zu erwarten. Der Neubau in Cheseaux verläuft planmässig, die Produktion kann Anfang 2015 aufgenommen werden.

Bell Deutschland mit Fortschritten in einem schwierigen Marktumfeld

Bell Deutschland konnte sich deutlich besser entwickeln als der Gesamtmarkt, der im ersten Halbjahr in den relevanten Warengruppen um rund 5 Prozent gesunken ist. Das Absatzvolumen liegt mit 31‘650 Tonnen zwar unter dem Vorjahr, aber mit minus 1,3 Prozent besser als die Entwicklung des Marktes. Hervorzuheben ist das Segment Rohschinken, in dem Bell Deutschland, trotz ebenfalls rückläufiger Entwicklung des Marktes, ein Absatz- und Umsatzwachstum erzielen konnte. Wesentlich für diese positive Entwicklung waren Zuwächse bei mediterranen Rohschinken, wie zum Beispiel spanischem Serrano Schinken. Der Bereich Wurst und Convenience stand im Zeichen fortgesetzter, eigener Sortimentsbereinigungen. Mit attraktiven

Neuheiten konnte aber auch in diesen Segmenten eine Verbesserung der Marktposition erreicht werden. Mit dem Relaunch der strategischen Marken Abraham und ZIMBO wurde der eigene Qualitätsanspruch gefestigt. Bell Deutschland hat nach Zusammenführung der Geschäftsaktivitäten im 1. Halbjahr 2014 kontinuierliche Fortschritte im operativen Bereich realisiert, unter anderem durch die Harmonisierung der Prozesse und vereinheitlichte IT-Systeme. Auch bei Bell Deutschland sind Programme zur weiteren Senkung der Betriebskosten gestartet worden. Wie bei Bell Schweiz sind die ersten Ergebnisse für 2015 zu erwarten.

Bell Osteuropa/Benelux mit unterschiedlichen Entwicklungen

Bell Osteuropa/Benelux zeigt unterschiedliche Entwicklungen auf. Bell Polen konnte das Absatzvolumen im Vergleich zu 2013 nochmals um 5 Prozent steigern. Die Produktionsbetriebe in Polen sind voll ausgelastet und eine Steigerung des Volumens ist im bestehenden Betrieb nicht mehr möglich. Der Verwaltungsrat hat daher beschlossen, die Produktionskapazität im wachsenden polnischen Markt zu erweitern. Schwieriger ist die Situation bei Bell Ungarn. Das Absatzvolumen liegt im ersten Halbjahr 4,4 Prozent unter Vorjahr. Wichtige Neulistungen sind erst ab Juni wirksam geworden und werden im zweiten Halbjahr zu Fortschritten führen. Bell Benelux verzeichnete zwar ebenfalls einen hohen Volumenrückgang, jedoch konnte die Wertschöpfung und somit die Ertragslage deutlich gesteigert werden. Im ersten Halbjahr 2014 spürte das Filialgeschäft in Tschechien und der Slowakei den verstärkten Marktdruck.

Bell Frankreich: Konsolidierung wegen hoher Rohmaterialpreise

In Frankreich lagen das Absatzvolumen um 350 Tonnen oder 5,5 Prozent unter Vorjahr. Es ist allerdings anzufügen, dass in den letzten Jahren ein starkes Wachstum – zum Teil zulasten der Marge – verzeichnet wurde. Der Volumenrückgang resultiert aus dem Verzicht auf besonders margenschwache Sortimente, sodass der Bruttogewinn im ersten Halbjahr 2014 im Bereich des Vorjahres liegt. Des Weiteren wurde in die Distribution der Marke «Môssieur Polette» investiert.

Ausblick

Die Markt- und Rahmenbedingungen bleiben weiterhin angespannt. Abhängig von der Witterung, der Konjunktur und der Entwicklung der Rohstoffpreise geht Bell davon aus, dass im 2. Halbjahr eine weitere Ergebnisverbesserung gegenüber Vorjahr erreicht wird.

Am 15. Juli 2014 wurde vom deutschen Bundeskartellamt ein Bussgeldbescheid über rund EUR 100 Millionen wegen angeblich unerlaubter Preisabsprachen in den Jahren vor dem Kauf von Abraham und ZIMBO verhängt. Bell erachtet diese Busse weder sachlich noch materiell als gerechtfertigt und hat fristgerecht Einspruch eingelegt. 

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