Convenience: Der Trend mit dem langen Atem
Im Convenience-Bereich weiter zu wachsen, ist ausgewiesenes Ziel der Bell Food Group. Rund ein Viertel des Konzernumsatzes macht die Sparte aktuell schon aus. Und da die Branche weiter boomt, bietet sie noch viel Entwicklungspotenzial. Mit dem neuen Herstellungsbetrieb in Österreich wird Bell seine Marktposition in diesem Segment weiter stärken.
War die Haushaltsführung für frühere Generationen noch ein Vollzeitjob, nehmen heute praktische Helfer den Menschen viele Aufgaben ab. Während die programmierte Waschmaschine oder der smarte Saugroboter die Hausarbeit erledigen, können ihre Besitzer sich mit anderen Dingen beschäftigen. Errungenschaften, die den aktuellen Lifestyle entscheidend mitgeprägt haben. Ein weiterer Bereich, in dem es inzwischen deutlich schneller und bequemer zugeht als anno dazumal, ist die Ernährung. Moderne Convenience-Produkte erleichtern die Zubereitung oder können sofort verzehrt werden. Damit sind sie perfekt auf die geänderten Lebensumstände ausgerichtet, in denen immer weniger Zeit für das Kochen bleibt sowie vermehrt ausser Haus gegessen wird.
Die Bell Food Group hat die Zeichen der Zeit schon sehr früh erkannt. Ab 1913 stellte Bell bereits verzehrfertige Fleisch- und Wurstkonserven her. Und in den 1930er-Jahren bot Bell als eines der ersten Unternehmen überhaupt sogenannte «Traiteur-Waren», also vorbereitete Mahlzeiten, Salate oder belegte Brote, in seinen Metzgereien an.
Auch weitere Mitglieder der Bell Food Group blicken auf eine lange Tradition bei der Entwicklung von Convenience-Lebensmitteln zurück. So beispielsweise Hilcona: Nachdem sie 1935 mit Konserven gestartet hatten, erschlossen sich die Liechtensteiner in den 1980er-Jahren mit frischen Pastaprodukten einen ganz neuen Markt. Ebenfalls 1935 beginnt die Convenience-Geschichte von Hügli mit der Erfindung des ersten industriell gefertigten Bouillonwürfels. Und auch hinter Eisberg liegen bereits mehr als vier Jahrzehnte, in denen es das Unternehmen seinen Kunden mit knackiger Frische im Beutel leicht macht, sich gesund zu ernähren.
Durch den Zusammenschluss mit diesen Unternehmen vergrösserte sich die Bell Food Group in den vergangenen Jahren im wachstums- und margenstarken Convenience-Bereich kontinuierlich und baute seine Präsenz in europäischen Märkten weiter aus. Heute setzt die gesamte Gruppe mehr als 180 000 Tonnen Convenience-Produkte ab. Damit erzielt sie rund ein Viertel ihres Konzernumsatzes in diesem Bereich.
Auch das Produktportfolio ist durch die Erweiterungen der Bell Food Group in den vergangenen Jahren immer breiter und tiefer geworden. Von Fleischwaren über Sandwiches, Pasta oder Salate bis hin zu Suppen, Gewürzen und Desserts reicht das Angebot inzwischen. Einteilen lassen sich die Produktgruppen auf verschiedene Arten. Ein Kriterium dafür ist die Haltbarkeit. So unterscheidet die Bell Food Group zwischen haltbaren Produkten wie Suppen, Gewürzen und Saucen, Frischeprodukten wie Pizza und Pasta sowie Ultrafrischeprodukten wie fertig geschnittenem Salat und Gemüse. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal liegt im Zubereitungsgrad der Lebensmittel. Bezeichnungen wie «zubereitungsfertig», «garfertig» und «verzehrfertig» beziehungsweise «ready-to-use», «ready-to-heat» und «ready-to-eat» geben an, in welchem Mass das Lebensmittel noch bearbeitet werden muss, bis der Kunde es geniessen kann.
Bei der Entwicklung neuer Convenience-Sortimente sind die Unternehmen der Bell Food Group immer ganz nah an den aktuellen Trends. Ob Superfood-Zutaten, neue Garverfahren wie «Slow cooked» oder authentische Produkte, die wie handgemacht wirken – die Innovationen des Konzerns sind immer genau auf die jeweiligen Wünsche seiner Kunden zugeschnitten.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Food-Service-Bereich, in dem aufgrund von Fachkräftemangel und Effizienzsteigerungsprogrammen neue Konzepte gefragt sind. Kantinen, etwa von Krankenhäusern oder Schulen, setzen schon jetzt vermehrt auf die Nutzung fertig vorbereiteter Speisen, die vor Ort nur noch erwärmt werden müssen. Unter anderem in solchen «Küchen ohne Koch» können die Bell-Unternehmen mit innovativen Convenience-Lösungen die Zukunft mitgestalten.
In diesem Segment organisch und akquisitorisch weiter zu wachsen und ihre führende Rolle europaweit auszubauen, bleibt für die Bell Food Group ein wichtiges strategisches Ziel. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist die Inbetriebnahme des neuen Herstellungsbetriebs von Eisberg in Österreich. Zudem wird für eine verstärkte Aktivität auf dem deutschen Markt aktuell die Eröffnung eines Standortes für Frisch-Convenience in Deutschland geprüft.
Und so trägt die Bell Food Group den Pioniergeist, mit dem die Gründergenerationen das Unternehmen aufgebaut haben, weiter und wird auch in den kommenden Jahren vom grossen Potenzial profitieren, das die Gruppe mit ihren breitgefächerten Kompetenzen inzwischen besitzt.