Mal besteigen sie Töfflis – oder Mofas, wie die Nichtschweizer sagen – und tuckern durchs Appenzellerland. Ein anderes Mal lassen sie sich von der mehrfachen österreichischen Landesmeisterin Daniela Müller die besten Tischtennistricks zeigen. Oder sie schwingen die Stecken beim «Hornussen», einem Schweizer Nationalsport, bei dem die eine Mannschaft eine kleine Kunststoffscheibe, den «Hornuss», ins Feld schlägt und die andere mit Holzschaufeln verhindern muss, dass die Scheibe den Boden berührt.
Aussergewöhnliche Aktivitäten wie diese sind das gemeinsame Hobby des Hügli Sportclubs in Steinach. Rund 90 Mitglieder zählt der Verein aktuell. Dazu gehören nicht nur Kollegen der Hügli-Standorte Steinach und St. Gallen, sondern auch deren Angehörige sowie ehemalige Beschäftigte und Pensionäre. Welche neuen Sportarten sie ausprobieren möchten, dürfen die Mitglieder selbst entscheiden. Dafür sammelt der Club zu Anfang eines Jahres immer Ideen. Bei der Jahreshauptversammlung im März wird dann darüber abgestimmt, was die aktive Truppe in den kommenden Monaten gemeinsam unternimmt. «Bei der Vorauswahl der Vorschläge achten wir darauf, dass es eine gute Mischung aus Sommer- und Winteranlässen gibt», berichtet Clubpräsident Rolando Vidi, der gemeinsam mit dem Vorstandsteam die Veranstaltungen organisiert. Sechs- bis siebenmal pro Jahr kommt die Truppe donnerstags oder freitags nach 16 Uhr zusammen, um etwas zu unternehmen. Und da Sport bekanntlich Hunger macht, gibt es im Anschluss zumeist noch ein gemeinsames Abendessen. Natürlich wenn möglich bei Hügli-Kunden aus der Gastronomie, die auf diese Weise ebenfalls vom Sportclub profitieren.
Neben den eher schweisstreibenden Events gibt es auch gesellige Anlässe, wie das alljährliche «Chlaus-Lotto» in der Nikolaus-Zeit. «Der Abend, bei dem man beim Lottospielen viele tolle Lieferantengeschenke gewinnen kann, ist jedes Jahr wieder ein Highlight für uns», erzählt Rolando Vidi. Gegründet wurde der Hügli Sportclub bereits 1976. In den Anfängen standen vor allem Laufen und Fussball auf dem Programm. Der Club nahm sogar an Fussballländerspielen zwischen Hügli-Teams aus der Schweiz, Deutschland und Österreich teil. Im Winter wurde zudem einmal pro Woche gemeinsam in einer Turnhalle «geturnt», wie es damals noch hiess. Nach rückläufigen Mitgliederzahlen änderten die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren das Konzept grundlegend. «Heute probieren wir vor allem Sportarten aus, die nicht alltäglich sind», erläutert Rolando Vidi das Konzept. Das Ergebnis: Die Mitgliederzahlen haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, und der Club hat sich stark verjüngt. Was aber geblieben ist: Die gemeinsamen Aktivitäten fördern das Miteinander quer durch alle Abteilungen und Hierarchieebenen. Und das wirkt sich positiv auf das gesamte Betriebsklima in Steinach aus.