Der Fleischreifung auf der Spur
Jan Schemmer ist Leiter Produktmanagement und Verkaufsförderung Charcuterie bei Bell Schweiz und einer der ersten Fleischsommeliers im Land. Im Rahmen einer Degustation in Basel wurde «Bell News» in die Geheimnisse der Fleischreifung eingeführt.
Was Fleisch angeht, ist Jan Schemmer absoluter Fachmann. Nach seiner Metzgerlehre und der Ausbildung zum staatlich geprüften Fleischtechniker begann er 2013 als Produktentwickler für Rohwurst und Rohpökelware bei Bell. Seit 2016 ist er Leiter Produktmanagement und Verkaufsförderung Charcuterie. Nun hat er seiner Ausbildung noch ein weiteres Kapitel angefügt: Seit Juni 2017 ist Jan Schemmer einer der ersten diplomierten Fleischsommeliers in der Schweiz.
Während eines neuntägigen Kompaktkurses der 1. Bayrischen Fleischerschule Landshut eignete sich der Fleischspezialist eine Menge Profiwissen an – von der Produktion und den einzelnen Zuschnitten über Sensorik und Kulinarik bis hin zu Marketing und Fragen der Tierhaltung. Die Ausbildung schloss er als Kursbester ab. Im Rahmen einer kleinen Degustation teilt der Fachmann nun sein Wissen und erläutert die Eigenheiten und Merk-male der verschiedenen Methoden der Fleischreifung.
«Wir reifen Fleisch, um es zart zu machen», erklärt Jan Schemmer, «das wissen die meisten.» Weniger bekannt ist hingegen der Vorgang der Reifung: Nach dem Schlachten wird die im Fleisch gespeicherte Energie in Form von Zucker abgebaut. Dadurch entsteht Milchsäure. Beim Rind baut sich die Energie innerhalb von etwa 36 bis 40 Stunden komplett ab, und das Fleisch wird zäh. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die fleischeigenen Enzyme ihre Arbeit und brechen die Strukturen der Fasern auf. Damit beginnt die Fleischreifung, und das Fleisch wird wieder zarter. Welche Reifemethoden gibt es nun aber?