Die Simmentaler Kuh, eine Alleskönnerin mit langer Tradition
Robust, genügsam und widerstandsfähig – als Zweinutzungsrasse sind Simmentaler Kühe ein Geschenk der Natur: Sie stehen für eine naturnahe, ressourcenschonende und tierfreundliche Schweizer Landwirtschaft. Mit dem Engagement im «Verein Original Simmentaler» leistet Bell einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser traditionellen Viehrasse.
Sie sind die Alleskönner der Viehwirtschaft: die Simmentaler Rinder aus aus der Schweiz. Als traditionelle Zweinutzungsrasse liefern sie nicht nur feinste Milch, sondern auch kerniges, hochwertiges Fleisch. Das macht die Simmentaler zu einem kleinen Unikum und differenziert sie von anderen auf Fleisch- oder Milchproduktion spezialisierten Rinderrassen, den sogenannten Leistungsrassen. Bekannt für ihre genügsame Art sowie die gesunde und robuste Konstitution zeichnen sich Simmentaler Kühe insbesondere dadurch aus, dass sie auch unter erschwerten Bedingungen aus Grundfutter hochwertige Milch und hochwertiges Fleisch produzieren. Damit sind die Simmentaler gleich doppelt wertvoll.
Simmentaler als Exporterfolg
Diese hervorragenden Eigenschaften – insbesondere die tiefe Anfälligkeit für Krankheiten – führten dazu, dass Züchter aus Deutschland oder Österreich bereits im Mittelalter auf die Simmentaler Fleckviehrasse aufmerksam wurden. 1930 setzte dann der eigentliche Exportboom ein. Als Exportprodukt erlangten die Kühe Weltruhm. Insbesondere beliebt für Einkreuzungen mit anderen Rassen, waren die Tiere bald auf allen Kontinenten zu finden. Heute sind die Simmentaler eine der bedeutendsten Qualitätsrassen. Weltweit soll es bis zu 50 Millionen Tiere geben. Die Simmentaler-Reinzucht, wie man sie aus der Schweiz kennt, ist jedoch einzigartig. Überzeugte Reinzüchter gründeten 1978 daher die «Schweizerische Vereinigung zur Erhaltung und Förderung der reinen Simmentaler Fleck-viehrasse». Damit leisteten sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Simmentaler-Zucht in der Schweiz.
Hochleistung vs. Zweinutzung
Als Kontrast zum weltweiten Erfolg verursachten die Einführung der künstlichen Besamung sowie die Einkreuzung der Red-Holstein-Rasse einen raschen Rückgang der reinrassigen Simmentaler in der Schweiz. Die klassische Simmentaler-Rasse mit den hervorragenden Ursprungseigenschaften als Zweinutzungsrasse gerät in der Schweiz daher zunehmend unter Druck. Ab den 1950er-Jahren, im Zuge der Spezialisierung der Landwirtschaft entweder auf Fleisch- oder auf Milchproduktion, nimmt der Bestand an Simmentaler Fleckvieh rasant ab. Einkreuzungen mit importierten Rassen und der Fokus auf Hochleistungsrassen führen dazu, dass die Simmentaler-Zweinutzungsrasse immer weiter ins Abseits gerät. Dank den Bemühungen einiger engagierter Bauern und Züchter, die sich unbeirrt für den Erhalt der reinrassigen Simmentaler einsetzten, gibt es in der Schweiz heute jedoch immer noch rund 38’000 reinrassige Simmentaler Kühe und Rinder.