Die Mischung machts
Was haben Chips mit dem Sonntagsbraten gemeinsam? Die Antwort kennt kaum jemand besser als die Food-Industry-Experten von Hügli: Auf die richtige Würzung kommt es an. Und so finden sie zugeschnittene Lösungen für jede Geschmacksfrage. Zu ihren Kunden gehören dabei inzwischen auch Schwesterbereiche der Bell Food Group.
Ob trocken oder flüssig, ob Mischung oder einzelne Zutat – der Bereich Food Industry von Hügli versorgt seine Kunden mit einer grossen Bandbreite an würzigen Produkten. «Compounds» ist der Fachbegriff für die Nahrungskomponenten, die überall in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen. Voll im Trend liegen dabei aktuell die sogenannten «Snack Seasonings», die beispielsweise Chips oder Nüsse mit den verschiedensten Aromen verfeinern. Und auch Würzmischungen für Fleischprodukte gehören zu den Segmenten mit vielversprechendem Wachstumspotenzial.
Häufig setzt das HügliTeam bereits definierte Wunschprodukte in die Tat um. Für ein erfolgreiches Ergebnis ist es dabei sehr wichtig, den Kunden und seine Gegebenheiten genau zu kennen. Denn auf welcher Anlage das Endprodukt hergestellt wird oder ob es im weiteren Verlauf tiefgekühlt oder erhitzt wird, kann den Geschmack deutlich beeinflussen.
Darüber hinaus setzt der Bereich Food Industry auch auf die Vermarktung eigener Produktideen. «Seit einiger Zeit entwickeln wir verstärkt trendorientierte Konzepte in Eigeninitiative», berichtet Daliborka Dragojevic, Marketingmanager Food Industry bei Hügli. «Dabei sind wir ganz nah an aktuellen Markttrends, zu denen beispielsweise die bewusste Ernährung oder exotische Aromen gehören.»
Zu den Ernährungsthemen, mit denen sich die Gewürzspezialisten im Moment verstärkt beschäftigen, gehören unter anderem die Reduzierung von Salz und Zucker sowie der Ersatz von Palmfett durch andere Fette. «Auch die neue EU-Bioverordnung, die 2021 in Kraft tritt, stellt uns mit ihren Verschärfungen für Rohstoffe, zum Beispiel für verschiedene Aromakategorien und Hefeextrakte, sowie mit den Verordnungen zur Verunreinigung von Lebensmitteln vor Herausforderungen. Unter Umständen werden gewisse Zutaten, die heute noch als EUBio zugelassen sind, der neuen Regelung nicht mehr entsprechen. Unsere Kollegen aus der Entwicklungs und Beschaffungsabteilung sind dadurch äusserst gefordert, adäquate Alternativen zu finden», erläutert Daliborka Dragojevic.
Wie innovativ der Bereich denkt, hat er unter anderem in diesem Juni bei der «Snackex» in Barcelona gezeigt: Als Trägermaterial für die HügliGewürzmischungen kamen neben Chips und Nüssen auch Pellets aus Mehlwurmmehl zum Einsatz. Von den Messebesuchern erntete das Standteam dafür neben erstaunten Gesichtern auch viel positives Feedback.
Für die Herstellung der Pulver, Pasten und Flüssigkeiten verfügt Hügli über das modernste Mischwerk Europas. In dem 40 000 Quadratmeter grossen Betrieb in Radolfzell halten zwölf Aussen und 30 Innensilos die am häufigsten verwendeten Rohstoffe bereit. Die Mischung der jeweiligen Rezepturen erfolgt in einem automatisierten Prozess. Dabei kann das Werk eine Probecharge ebenso realisieren wie die Herstellung von mehreren Waggonladungen eines Produktes.
Bei der Belieferung seiner FoodIndustry-Kunden profitiert Hügli gleich von zwei entscheidenden Vorteilen gegenüber vielen Wettbewerbern: Das Unternehmen ist selbst Anwender vieler Arten von Nahrungskomponenten und steht zudem in engem Kontakt zu einer Vielzahl von FoodService-Kunden. Auf Basis dieses breiten Erfahrungsschatzes können die Experten sowohl bestehende Produkte stetig verbessern als auch gefragte Neuheiten entwickeln.
Und das tun sie inzwischen auch für Unternehmen der Bell Food Group. So stellt Hügli beispielsweise Dressings für Eisberg und Hilcona oder Würzmischungen für Fleischprodukte von Bell her. Durch diese gruppeninterne Zusammenarbeit konnten bereits einige Drittlieferanten abgelöst werden. Auch hier fand das Team passgenaue Lösungen wie etwa eine Stickverpackung für Dressings als Salatbeigabe oder die genau für eine Charge der Fleischproduktion abgepackte Gewürzmischung. Damit sind die Synergieeffekte aber noch lange nicht ausgeschöpft. Und so wird schon intensiv an weiteren Kooperationsprojekten gearbeitet.