Zu Beginn meiner Lehrzeit war es für mich ein wenig schwierig, mich in die Arbeitswelt einzuleben. Das neue Umfeld und die Verantwortung gegenüber anderen, die man in der Schule nicht hat, haben mich vor neue Herausforderungen gestellt. Ich denke, dass es vielen so geht. In der Schule ist man ja für sich selber verantwortlich, hingegen ist man in einem Unternehmen ein Teil eines grossen Teams, sei es eine Abteilung, ein Geschäftsbereich oder z.B. die Hilcona AG und ihre Mitarbeiter an sich. Jeder muss seine Aufgaben sorgfältig erledigen, ansonsten könnte das fatale Fehler mit sich bringen. Mittlerweile habe ich mich in der Arbeitswelt sehr gut eingelebt und die Hilcona als Arbeitgeber sagt mir auf jeden Fall zu.
Wenn du eine KV-Lehre machst, in welchen Abteilungen warst du bis jetzt und in welche kommst du noch? Hast du ein Wunsch in welche Abteilung du unbedingt willst? Welches ist bis jetzt deine Lieblingsabteilung?
Bisher durfte ich die Abteilungen Transport und Einkauf ergänzen. Zur Zeit bin ich in der Personalabteilung. In Zukunft werde ich noch die Abteilungen Auftragsabwicklung, Buchhaltung und Food Service besuchen. Ich würde noch gerne in Bezug auf Unternehmenskommunikation, Marketing etwas in meiner Lehrzeit einbauen.
Meine "Lieblingsabteilung" ist bis jetzt das Personalbüro. Mir macht das Arbeiten mit Menschen und die abwechslungsreichen Aufgaben, die ich hier in der Abteilung bekomme, ungemein Spass. Ich werde in der Abteilung viel gefordert, kann mich selbstständig organisieren und die Arbeiten selber einteilen. Dieses Vertrauen seitens der Mitarbeiter freut mich sehr. Schön finde ich auch, dass ich auf eine grosse Unterstützung meines Ausbildungsverantwortlichen und meines Berufsbildners zählen kann.
Wie sieht eine Arbeitswoche von dir aus?
Meine Arbeitswoche besteht aus drei Arbeits- und zwei Schultagen. Ab dem dritten Lehrjahr werde ich dann nur mehr einen Tag in der Woche Schule sein. Von Montag bis Mittwoch bin ich in der Hilcona, Donnerstag und Freitag in der Berufsschule in Buchs (BZB). In der Schule habe ich als Kauffrau des E-Profils die Fächer Wirtschaft, Französisch, Englisch, Informatik, Deutsch, Rechnungswesen und Sport.
Was die Arbeit betrifft, schreibe ich mir grundsätzlich jeden Morgen meine Priorities, die ich dann am jeweiligen Tag zu erledigen habe, auf. Bevor ich mich dann auf den Heimweg mache, sollte ich mein Pensum abgearbeitet haben.
Gehst du lieber in die Schule oder Arbeiten? Und warum?
Das kann ich so nicht sagen. Ich gehe gerne in die Schule, weil es mir gefällt, dass ich dort immer neue Themen lerne und es auch eine Abwechslung zum Arbeitsalltag ist. Wiederum arbeite ich gerne, da es dadurch zur praktischen Umsetzung des Gelernten aus der Schule kommt und ich auch einen kürzeren Heimweg nach Österreich habe.
Warum hast du dich eigentlich für diesen Beruf entschieden?
Mich haben die Themen Wirtschaft, Geschichte und Politik schon immer brennend interessiert. Vor meiner Lehrzeit ging ich auf ein Gymnasium, leider hat mich die Schulzeit nicht mehr glücklich gemacht. Irgendwann begann ich dann darüber nachzudenken, inwiefern ich mich später beruflich entwickeln möchte und für mich war klar, dass ich studieren gehe. Ich fand aber, dass es sinnvoll ist, davor berufliche Erfahrungen zu sammeln und das nicht nur durch Praktika, Aushilfe- oder Nebenjobs, sondern durch eine umfassende Ausbildung. So kam ich zu dem Entschluss, dass eine kaufmännische Ausbildung und anschliessende Studien in Geschichte, Soziologie, Politikwissenschaft o. Ä. der richtige Weg für mich sein wird. Die Dingen nahmen ihren Lauf und erfreulicherweise ergab es sich, dass ich die Lehrstelle in der Hilcona bekommen habe.
Entscheidungen, die weit in die Zukunft hinausgehen, wie z.B. die weitere berufliche Laufbahn, können oft schwierig sein. Trotzdem finde ich es persönlich wichtig, dass sich jeder gut Gedanken drüber macht und sich auch fragt, was ihn/sie wirklich erfüllt und glücklich macht.