Mit Cher-Mignon kommt ein halbes Jahrhundert Genuss aus dem Wallis
In 1200 Metern Höhe in guter Bergluft reift bestes Schweizer Fleisch mehrere Monate lang zu den hochwertigen Charcuteriespezialitäten von Cher-Mignon heran. In diesem Sommer wird diese Ruhe kurzzeitig gestört, denn es gibt einen Grund zu feiern: Der Herstellungsbetrieb, der seit Frühjahr 2016 zur Bell Food Group gehört, erwartet zu seinem 50-Jahr-Jubiläum rund 500 Gäste.
Eigentlich ist die Geschichte von Cher-Mignon noch älter als 50 Jahre: Schon 1910 bot François Bagnoud die ersten Trockenfleischprodukte in seiner Metzgerei an. Sein Sohn Jean-Louis stellte dann 1967 die Familientradition auf ein breiteres Fundament, indem er gemeinsam mit zwei weiteren Gesellschaftern die Cher-Mignon AG gründete. Als Markennamen nutzte er den Namen der Stadt Chermignon für ein Wortspiel: «cher» bedeutet auf Deutsch «teuer», «mignon» kann mit «süss» oder «niedlich» übersetzt werden. Die Leidenschaft für die Auf-schnitt- und Wurstspezialitäten aus dem Wallis gab auch er an seinen Sohn weiter, der den Standort bis heute führt. «Wir stellen ungefähr die Hälfte der gesamten produzierten Menge an Walliser Trockenfleisch, Walliser Rohschinken und Walliser Trockenspeck bei uns her», berichtet Cyrille Bagnoud. «Das sind mehr als 550 Tonnen Charcuterieprodukte pro Jahr.»
Cher-Mignon-Geschäftsführer Cyrille Bagnoud führt den traditionsreichen Betrieb mit 25 Mitarbeitenden.
Alle drei Spezialitäten sind mit dem Label «geschützte geografische Angabe» (g.g.A.) ausgezeichnet, auf Französisch «Indication Géographique Protégée» (IGP). Es bestätigt, dass die Produkte aus bestem Schweizer Fleisch im Wallis hergestellt werden. Und das mit der modernen Weiterentwicklung einer sehr alten Methode. Schon im 14. Jahrhundert nutzten die Walliser die trockene Luft und den warmen Wind des Rhonetals, um Fleisch zu konservieren. Eingesalzen und getrocknet diente es ihnen als Vorrat für die kargen Wintermonate. Heute sind die so entstandenen Delikatessen vor allem in der Heimatregion sehr beliebt. So verkauft Cher-Mignon drei Viertel des Walliser Trockenfleischs in der Romandie. Diese Rindfleischspezialität ähnelt dem Bündner Fleisch, gilt aber als saftiger, salzärmer und würziger.
Zwei bis fünf Monate – je nach Grösse und gewünschtem Trocknungsgrad – reifen die Fleischstücke heutzutage in den modernen Trockenkammern des Betriebs. Die trockene Bergluft und der warme Wind verleihen den Spezialitäten von Cher-Mignon ihr spezielles Aroma. Zu den hergestellten Produkten gehören neben Trockenfleisch, Rohschinken und Trockenspeck auch verschiedene Wurstsorten, unter anderem Würste aus dem Fleisch der Eringer Rinder, einer lokalen Rasse, mit der auch Kuhkämpfe ausgetragen werden – eine beliebte Touristenattraktion.
In der Trockenkammer von Cher-Mignon reifen die Trockenfleischprodukte während bis zu fünf Monaten.
Viele der 25 Mitarbeiter arbeiten schon lange bei Cher-Mignon, das belegt die ausser-gewöhnliche Betriebszugehörigkeit von durchschnittlich 24 Jahren. Gemeinsam mit Kunden, Freunden und Familienmitgliedern werden sie am 1. Juli das 50-jährige Bestehen ihres Standortes feiern. Auf dem Programm des Festtages stehen beispielsweise Werksbesichtigungen, ein Gewinnspiel und Musik. «Wir erwarten rund 500 Besucher, die sich mit Cher-Mignon verbunden fühlen», sagt Cyrille Bagnoud. «Am Vortag empfangen wir zudem anlässlich des Jubiläums auch Gäste aus den Direktionen von Bell und Coop.»
Seit knapp einem Jahr gehört Cher-Mignon nun zur Bell Food Group. Mit ihr fand das Traditionsunternehmen einen starken Partner, der den Fortbestand der Manufaktur sichert. «Wir haben Bell als eindrucksvolles Unternehmen mit kompetenten und motivierten Menschen kennengelernt», berichtet Cyrille Bagnoud. «Mit einer grossen Organisation im Hintergrund, die aber auch unsere Besonderheiten respektiert, werden wir auch in 50 Jahren noch unsere hochwertigen Cher-Mignon-Produkte herstellen können.»